an dieser Stelle soll die Geschichte der S-Bahn Berlin dargestellt werden. Ich habe versucht alle Angaben gewissenhaft zu prüfen. Sollte sich dennoch ein Fehler eingeschlichen haben oder eine Ergänzung notwendig sein, dann bitte ich um eine Info per Mail. Ich möchte auch noch darauf hinweisen, dass hier keine politische Wertung vorgenommen wurde, sondern lediglich der geschichtliche Ablauf dargestellt wird. Sicherlich stellt sich auch die Frage wo man
anfangen sollte, aber ich habe bewusst den Zeitraum gewählt, der direkt die elektrische S-Bahn betrifft.
1961
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Streckeneröffnungen und Neuelektrifizierungen nach dem Mauerbau
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19.11.1961 |
Eröffnung der Strecke: Hohen Neuendorf - Blankenburg
als Umfahrung Westberlins nach Oranienburg, da der Abschnitt Frohnau Hohen Neuendorf wegen ds Mauerbaus unterbrochen wurdeEine Besonderheit war der Mischverkehr S-Bahn sowie Güter- und Reiseverkehr. Gleichzeitig entstand der längste Streckenabschnitt ohne Halt zwischen Blankenburg und Schönfließ mit einer Länge von 11 km und ca. 12 Minuten Fahrzeit. Der Mischbetrieb wurde erst am 31.08.1984 mit Fertigstellung der Neubaustrecke für die S-Bahn beendet.
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26.02.1962 |
Eröffnung der Strecke: Grünauer Kreuz - Flughafen Schönefeld |
01.01.1964 |
erstmals wird der Lohn an die Eisenbahner in Westberlin zu 100 Prozent in D-Mark ausgezahlt |
09.04.1965 |
Ein Zug aus Wollankstraße kommend fährt auf einen am Einfahrtsignal am Bahnhof Gesundbrunnen wartenden Zug auf. Trotz eingeleiteter Gefahrenbremsung konnte der Zusammenstoß nicht verhindert werden. 3 Fahrgäste wurden leicht verletzt. Die Ermittlungen wurden durch die Transportpolizei der DDR übernommen, da laut Vereinbarung der Allierten die S-Bahn auch in Westberlin durch die DDR betrieben wurde. Die Triebfahrzeugführerin des auffahrenden Zuges wurde als schuldige ermittelt. |
25.02.1965 |
Einführung des Einmannbetriebes in Ostberlin (EMB) |
11.09.1966 |
Kurz hinter dem Bahnhof Schöneweide kommt es zu einem seitlcihen Zusammenstoß mit dem
ET / EB 167 057 (siehe auch 03.10.1956 und 16.11.1990) und einem Sonderzug mit Lademaßüberschreitung. Bei der Ursachenermittlung wird festgestellt, dass in diesem Bereich der Gleisabstand auf einer kurzen Strecke nicht ausreichend war und der S-Bahn-Zug nicht hätte fahren dürfen. Dies war bei Planung der Sonderfahrt mit LÜ aber nicht bekannt. |
01.11.1967 |
Einführung des Einmannbetriebes in Westberlin (EMB) |
01.01.1969 |
die BVG (Ost) fimiert in "Volkseigener Betrieb Kombinat Berliner Verkehrsbetriebe VE BVB" um (kurz BVB) |
18.02.1970 |
Auffahrunfall zweier S-Bahnen vor dem Bhf. Greifswalder Straße mit 37 Verletzten |
01.06.1970 |
Einführung des EDV - Nummernschemas mit Änderung aller Baureihenbezeichnungen |
28.07.1973 |
Beginn der X. Weltfestspiele in Ostberlin mit täglich bis zu 1,2 Millionen Fahrgästen
(vom 28.07.1973 bis 05.08.1973) |
13.06.1974 |
X. Fußballweltmeisterschaft in Westberlin |
04.08.1974 |
erster modernisierter Viertelzug der Baureihe 277 (neu Baureihe 477) im
Fahrgastbetrieb |
02.10.1974 |
um 05.13 stieß ein Zug mit dem Stadtbahner-Viertelzug 275 569 / 275 570 an der Spitze in Hennigsdorf mit der Dampflok 52 7765 zusammen, welche als Lokzug unterwegs war. |
30.03.1979 |
erster modernisierter Viertelzug der Baureihe 276.1 (neu Baureihe 476) im
Fahrgastbetrieb |
30.12.1976 |
Eröffnung der Strecke: Friedrichsfelde Ost - Marzahn |
06.10.1979 |
Zwischen den Bahnhöfen Jannowitzbrücke und Alexanderplatz auf der Berliner Stadtbahn kommt es gegen 14.00 Uhr zu einem Auffahrunfall
zwischen 2 Zügen der Baureihe 275 (neu Baureihe 475),
zehn Fahrgäste werden leicht
verletzt. Während der Aufräumarbeiten drohte ein entgleister Wagen vom Stadtbahnviadukt auf die Dircksenstraße zu stürzen. Der S-Bahnverkehr war bis 20:00 Uhr unterbrochen. |
18.12.1979 |
Gegen 16:25 Uhr fährt zwischen Schönfließ und Karower Kreuz (Außenring) ein S-Bahnzug auf einen haltenden Güterzug auf. In diesem Bereich teilten sich der Fern- und Güterverkehr sowie die S-Bahn ein gemeinsames Gleis. (die Trennung von S- und Fernbahn erfolgte erst 1984) |
15.12.1980 |
Eröffnung der Strecke: Marzahn - Otto Winzer Straße |
04.03.1980 |
Baureihe 270 (neu Baureihe 485) wird auf der Leipziger Frühjahrsmesse
vorgestellt |
17.09.1980 |
zweiter Eisenbahnerstreik in Westberlin |
23.09.1980 |
der zweite Reichsbahnerstreik in Westberlin endet, durch die DR erfolgt ein eingeschränkter S-Bahnverkehr |
30.12.1982 |
Eröffnung der Strecke: Otto Winzer Straße - Ahrensfelde |
20.09.1983 |
Einstellung des S-Bahnverkehres auf der Kremmener Bahn zwischen Hennigsdorf und Velten |
31.10.1983 |
Beginn der Gespräche zur Übernahme der Betriebsführung der S-Bahn in Westberlin |
30.12.1983 |
Unterzeichnung der Vereinbarung zur Übergabe der S-Bahn-Betriebsführung |
09.01.1984
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Übernahme der Betriebsrechte der S-Bahn
von der Deutschen Reichsbahn durch die BVG in Westberlin
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03.02.1984 |
erste Hauptuntersuchung eines Viertelzuges der Baureihe 275 (neu Baureihe 475) unter BVG-Regie bei Waggon Union in Berlin-Reinickendorf |
01.06.1984 |
Schließung des S-Bw Nordbahnhof, da die Zufahrt nur über Weszberlin möglich ist, das S-Bw jedoch im Ostteil der Stadt liegt. |
20.12.1984 |
Eröffnung der Strecke: Springpfuhl - Hohenschönhausen |
20.12.1985 |
Eröffnung der Strecke: Hohenschönhausen - Wartenberg |
22.10.1986 |
Vorstellung der Baureihe 480 auf dem Fabrikgelände der Waggon Union
in Reinickendorf |
31.05.1987 |
Indienststellung des ersten Traditionsviertelzuges 275 659/660
heute in der Obhut des Verein Historische S-Bahn Berlin e.V. |
05.07.1987 |
im Rahmen der 750-Jahr-Feier findet in Ostberlin ein großer Festumzug statt |
24.07.1987 |
erster Fahrgasteinsatz der Baureihe 480 zwischen Anhalter Bahnhof
und Lichtenrade |
01.02.1988 |
erster Fahrgasteinsatz der Baureihe 270 (neu Baureihe 485) zwischen Pankow und
Schöneweide |
24.09.1989 |
Ein Zug kann im Bahnhof Bernau nicht mehr rechtzeitig bremsen und der führende Triebwagen überfährt
den Prellbock und stürzt in die Bahnhofshalle. |
25.09.1989 |
Baubeginn zur Wiederherstellung des Südringes |
09.11.1989
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in den Abendstunden fällt aufgrund einer unklaren Aussage auf einer Pressekonferenz durch Günter Schabowski , Mitglied des ZK der SED (DDR), die Mauer
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10.11.1989 |
die DR übergibt der BVG zwei Vollzüge, damit diese den Fahrgastandrang aufgrund der Öffnung der Berliner Mauer bewältigen kann.
Die Züge können aber aufgrund technischer Unterschiede (Zugfunk) in Westberlin nur als Halbzüge zwischen 2 Viertelzügen der BVG verkehren. Ähnlich den Paßviertelzügen ... |
11.12.1989 |
erstmals seit 1961 verkehrt ein mit Fahrgästen besetzter S-Bahnzug von West- nach Ostberlin |
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(Stand 2022) |
Auch die DDR hatte mal eine „Deutsche Mark“, wenn auch aus Aluminium.
Später wurde dann einfach das „Deutsche“ weggelassen und
es stand nur noch „Mark“ darauf (für Mark der Deutschen Demokratischen Republik).
Die Daten habe ich nach besten Wissen zusammengetragen. Als Quelle dienten mir u.a. Pressemeldungen, Nachrichten aus Funk und Fernsehen, Informationen bei Gesprächen mit Mitarbeitern, Meldungen der Bundespolizei, Fachliteratur.
Solltest Du hier Fehler entdecken, schicke mir bitte eine Mail. Ebenso wenn wichtige Daten hier fehlen.
Ich habe Unfälle mit Personenschaden nur aufgeführt, wenn diese schwerwiegend waren. Informationen über
Suizide habe ich bewusst weggelassen, da diese aus meiner Sicht nicht "historisch bedeutsam" für die S-Bahn sind