![]() Home /// Baureihen /// Arbeits- und Dienstfahrzeuge /// Informationen Geschichte der S-Bahn Berlin: Ulbrichtkurve
Liebe Freunde der Berliner S-Bahn, an dieser Stelle soll die Geschichte der S-Bahn Berlin dargestellt werden. Ich habe versucht alle Angaben gewissenhaft zu prüfen. Sollte sich dennoch ein Fehler eingeschlichen haben oder eine Ergänzung notwendig sein, dann bitte ich um eine Info per Mail. Ich möchte auch noch darauf hinweisen, dass hier keine politische Wertung vorgenommen wurde, sondern lediglich der geschichtliche Ablauf dargestellt wird. Sicherlich stellt sich auch die Frage wo man anfangen sollte, aber ich habe bewusst den Zeitraum gewählt, der direkt die elektrische S-Bahn betrifft. Als Ulbrichtkurve wurde eine S-Bahn-Gleisverbindung zwischen den Bahnhöfen Schönhauser Alle und Pankow bezeichnet. Mit dem Bau der ersten S-Bahn-Linie (damals noch Vorortbahn) entstand vom Bahnhof Gesundbrunnen, welcher in Westberlin liegt, die Strecken nach Bernau (1924). Später folgte in diesem Bereich die Ringbahn über Schönhauser Allee nach Gesundbrunnen. Wer aus dem Ostteil Berlins nach Bernau fahren wollte, musste in Gesundbrunnen umsteigen. Bereits nach dem 2. Weltkrieg und der sich abzeichnenden Spaltung Deutschlands plante die DDR eine Umfahrung Westberlins. Neben dem Außenring, welcher ältere Planungen mit einschloss, folgte auch eine erste Verbindung zwischen Schönhauser Allee und Pankow. Man stattete ein Gleis der hier verlaufenden Fernbahn mit einer Stromschiene aus (Fertigstellung Dezember 1952). Die eingleisige Streckenführung lies nur einen 40-Minuten-Takt zu. Dabei hielten keine Züge am Bahnhof Bornholmer Straße. Mit dem Bau der Berliner Mauer am 13. August 1961 und der endgültigen Trennung vieler Gleisverbindungen zwischen Westberlin und dem Umland sowie Ostberlin, war ein Zugbetrieb über diese eingleisige Strecke nicht mehr ausreichend, da zeitgleich auch die nördlichen Verbindungen zwischen Frohnau und Oranienburg (heute S 1) sowie Heiligensee und Hennigsdorf (heute S 25) unterbrochen wurden, musste eine schnelle Lösung gefunden werden. Binnen weniger Wochen wurde daher zwischen Schönhauser Allee und Pankow unter laufendem Betrieb die Strecke zweigleisig ausgebaut und die S-Bahn erhielt eine eigene zweigleisige Trasse. Fertigstellung war am 10. Dezember 1961, während der Amtszeit von Walter Ulbricht. Daher bekam diese Verbindungskurve später den Spitznamen „Ulbrichtkurve“ Da die Züge direkt im Grenzbereich fuhren, also im „Niemandsland", durften diese nicht halten oder langsam fahren. Übrigens, die Strecke nach Oranienburg wurde am 19. November 1961 wieder an das S-Bahn-Netz angeschlossen. Der Außenring zwischen Hohen Neuendorf und dem Karower Kreuz wurde mit Stromschienen ausgestattet und die Züge fuhren über Pankow und die (Rest-)Ringbahn bis Schönefeld gemeinsam mit dem Fern- und Güterverkehr. Die Strecke Hennigsdorf – Velten blieb bis 1983 ein Inselbetrieb. 1984 erfolgte die Elektrifizierung mit Oberleitung und es fuhren danach lokbespannte Personenzüge im S-Bahn-Tarif. Die Stromschiene wurde zwar 1987 an einem Gleis wieder montiert, diente aber nur für Versuchsfahrten des LEW Hennigsdorf. (Stand 2025) Aufnahmen aus dem Führerstand von Schönhauser Allee nach Pankow links Westberlin und hinter der Mauer die S-Bahn-Linie S1 von Gesundbrunnen nach
Schönholz
Bornholmer Straße (Bösebrücke) und links hinter der Mauer der S-Bahnhof Bornholmer Straße, von Pankow nach Schönhauser Allee
im Bild grün die ehemalige Ulbrichtkurve im Bereich des heutigen "Nordkreuzes"
Die Daten habe ich nach besten Wissen zusammengetragen. Als Quelle dienten mir u.a. Pressemeldungen, Nachrichten aus Funk und Fernsehen, Informationen bei Gesprächen mit Mitarbeitern, Meldungen der Bundespolizei, Fachliteratur. Solltest Du hier Fehler entdecken, schicke mir bitte eine Mail. Ebenso wenn wichtige Daten hier fehlen. Ich habe Unfälle mit Personenschaden nur aufgeführt, wenn diese schwerwiegend waren. Informationen über Suizide habe ich bewusst weggelassen, da diese aus meiner Sicht nicht "historisch bedeutsam" für die S-Bahn sind. © 2012-2025 Olaf Hoell / S-Bahn-Galerie.de Alle Bilder und Texte sind urheberrechtlich geschützt. S-Bahn-Galerie.de / Impressum / Datenschutzerklärung weitere Projekte von mir:
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