![]() Home /// Baureihen /// Arbeits- und Dienstfahrzeuge /// Informationen S-Bahn BerlinBaureihe ET 168 - Bauart Oranienburgauch als Bauart 1925 bezeichnet
Mit der geplanten Aufnahme des S-Bahnverkehrs nach Oranienburg am 04. Oktober 1925 wurden auch neue Fahrzeuge benötigt. Die Bauart „Bernau“ / Baureihe ET 169 zeigte im Betriebsalltag Schwächen, so dass sich die DRG entschloss, eine neue Baureihe zu entwickeln. Insgesamt 50 Viertelzüge (Trieb- und Steuerwagen) wurden von verschiedenen Waggonfabriken geliefert und im RAW Tempelhof elektrisch ausgerüstet. 1936 erfolgte der Umbau aller Steuerwagen in Beiwagen. In den 1950er Jahren erfolgte eine Modernisierung aller 25 Viertelzüge, welche den 2. Weltkrieg überstanden hatten. Dabei wurden die Züge dahingehend umgebaut, dass sie im Verband mit Viertelzügen der Bauart Stadtbahn verkehren konnten. Jeder Zug wurde dabei individuell umgebaut, je nachdem was am jeweiligen Viertelzug instandgesetzt werden musste. Nach dem Bau der Berliner Mauer 1961 ging der Fahrzeugbedarf in Westberlin zurück und 1962 endete der Planeinsatz bei der S-Bahn. Da zu diesem Zeitpunkt auf der damaligen U-Bahn-Linie E Alexanderplatz – Friedrichsfelde (heute Teil der U5) in Ostberlin keine Großprofilzüge zur Verfügung standen, entschied man sich diese S-Bahn-Viertelzüge als Spenderfahrzeuge für U-Bahn-Wagen zu nutzen. Dabei griff man auf die U-Bahn-Baumuster Typ EI zurück und baute 19 Viertelzüge um. Diese wurden dann ab 1963 als U-Bahn-Typ EIII /1 bezeichnet. 8 Wagen der Bauart Oranienburg wurden nach 1945 zu Gepäck- bzw. Materialzügen für den innerbetrieblichen Transport umgebaut. Dabei wurde die Inneneinrichtung entfernt und je nach Nutzung Fenster verschlossen und Türen mit Rampen versehen. Die Bauart Oranienburg war die letzte Baureihe, bei welcher der Triebfahrzeugführer noch in der Mitte des Führerstandes seinen Platz hatte. Zu damaliger Zeit musste der Triebfahrzeugführer seinen Dienst im Stehen vollbringen! Mit der Bauart "Oranienburg" wurde das noch heute gültige Konzept mit Trieb- und Beiwagen (= ein Viertelzug) eingeführt. Vier Viertelzüge bilden einen Ganzzug (= acht Wagen). Ebenso ist die heute bei vielen S-Bahnen in Deutschland (und auch weltweit) übliche Türanordnung und Raumaufteilung auf diese Bauart zurückzuführen. Die Bauart Oranienburg ist damit sozusagen das Vorbild eines modernen Verkehrsmittel gewesen. Heute existieren nur noch der als Materialzug-Triebwagen genutzte 168 029, der als Gepäck-Beiwagen genutzte 168 030 sowie der als Rangier- und Überführungsfahrzeug genutzte "Jumbo" (ET 168 043 - Baureihe 478 701). Alle 3 „Oranienburger“ werden vom Verein Historische S-Bahn Berlin e. V. aufbewahrt und für die Nachwelt erhalten. Der Beiwagen EB 168 030 wurde 1972 ausgemustert und jahrelang als Lagerraum im Freien genutzt, bevor er zum Museumswagen wurde und in die Obhut des Verein Historische S-Bahn Berlin e. V. Da der Verein den Beiwagen nicht aufarbeiten konnte, wurde der Beiwagen 2024 an einen Privatmann verkauft. Der Triebwagen ET 168 029 wurde 1972 ausgemustert und bereits als Museumsfahrzeug vorgesehen. Er stand einige Jahre geschützt und wurde später ebenfalls dem Verein Historische S-Bahn Berlin e. V. übergeben. Der Schlepptriebwagen „Jumbo“ – ex ET 168 043 – war noch bis 1994 im Einsatz und kam danach ebenfalls zum Verein Historische S-Bahn Berlin e. V.
Werkfoto WUMAG: elT 2140 (später EB 168 021) 1925 - Sammlung Olaf Hoell ES 5152 (später EB 168 021) Werkfoto WUMAG 1926
Unfall zwischen einem S-Bahnzug der Bauart Oranienburg und einer Rangierabteilung Durch vorzeitige Weichenstellung fuhr der Viertelzug elT 3097 (ET 168 012) / elS 5193 (EB 168 012) der Hilfszug mit einer Dampflok der Baureihe 93 musste bei der Bergung Hilfe leisten Fotos: RVM - Sammlung Olaf Hoell Werkfoto WUMAG: elS 5152 (später EB 168 021) 1926 - Sammlung Olaf Hoell Ein Oranienburger und ein Stadtbahner im Zugverband 278 107 (ex ET 168 029 Bauart Oranienburg) mit EB 169 006a und EB 169 017c (Bauart Bernau)
ET 168 030 (278 103) um 1991 im RAW Schöneweide abgestellt ohne Drehgestelle als Lagerraum Fotos: Olaf Hoell der historische Viertelzug 168 029 / 168 030
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EB 168 030 um 1991 im RAW Schöneweide abgestellt |
EB 168 030 am 30.05.1984, Ort unbekannt |
im Zusammenhang mit Rangierarbeiten anlässlich des Tages der Offenben Tore am 18.05.2019
beim Verein Historische S-Bahn Berlin e.V. in Erkner wurde der Triebwagen ET 168 029 umgesetzt.
Zugfahrzeug ist der Gerätezug Wannsee 478 521 + 478 523, welcher hier bei Rangierfahrten ebenfalls zu sehen ist.
Video: Olaf Hoell
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hier siehst du Bilder der U-Bahn-Triebwagen E III / 1
Spenderfahrzeuge waren Oranienburger
(Mehr Informationen zum Tw / Ort / Datum auf der Vergrößerung)
alle Fotos: unbekannt - Sammlung Olaf Hoell
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