![]() Home /// Baureihen /// Arbeits- und Dienstfahrzeuge /// Informationen S-Bahn BerlinBaureihe 485-D - Duo-S-Bahn
Die beiden Baumuster als Halbzug für die Duo-S-Bahn entstanden aus den Serienfahrzeugen der 3. Lieferserie 485 114/885 114 und 485 115/885 115. Die Umrüstung nahm das damalige AEG-Werk in Hennigsdorf auf eigene Kosten vor. Im Beiwagen wurden der Diesel-Generator mit einer Leistung von 304 Kilowatt, die Ladeluftkühlanlage, die Wasserkühlanlage, Starterbatterie, Generatorsteuerung, Kraftstoffbehälter (670 Liter Inhalt) und das Motor-Stellgerät unterflur angebracht, weshalb auch das Fahrradabteil in die Mitte des Beiwagens verlegt werden musste um die Zugänglichkeit der Aggregate auch von oben durch den Wagenboden zu gewährleisten. Das Gewicht des Beiwagens stieg dadurch um 5 Tonnen auf insgesamt 31 Tonnen. Um den Einstieg von Bahnsteigen der Regionalbahn (760 mm) zu erleichtern, wurden alle Türen der Trieb- und Beiwagen mit Klapptritten ausgerüstet (S-Bahn = 960 mm Bahnsteighöhe). Zusätzlich zum Sicherheitssystem der üblichen Fahrsperre erhielten die Fahrzeuge eine Ausrüstung mit punktförmiger Zugbeeinflussung Bauart PZ 80, welches nicht schwierig war, da die Baureihe 485 bereits bei der Planung als Baureihe 270 der Deutschen Reichsbahn der Einbau einer PZB berücksichtigt wurde und entsprechende Halterungen bereits vorgesehen waren. Damit sollten die Züge der Duo-S-Bahn auf ehemaligen S-Bahnstrecken fahren können, welche aufgrund der ehemaligen Teilung Berlins nicht mehr elektrifiziert waren. Die Duo-S-Bahn verkehrte ab 29. Mai 1994 bis zum Ende des Versuchsbetriebes am 28. Mai 1995 auf der Strecke Oranienburg – Hennigsdorf als S19. Dabei fuhren die Fahrzeuge bis Birkenwerder auf den Gleisen der S-Bahn mit Gleichstrom aus der Stromschiene. In Birkenwerder wurde dann der Diesel-Generator eingeschaltet und bis Hennigsdorf mit Diesel gefahren. Der Fahrgastbetrieb wurde während des Versuchsbetriebes von Montag bis Freitag mit jeweils 8 Fahrten pro Richtung durchgeführt (vom 30. Mai 1994 bis 26. Mai 1995). Dieses Fahrzeugkonzept konnte sich nicht durchsetzen. Schon in der Erprobungsphase kam es zu Ausfällen. Dieselloks mussten den Plandienst übernehmen. Auch erwies sich der Mischbetrieb der Triebwagen mit 90 km/h und Zügen für 160 km/h als nicht wirtschaftlich. Da bereits Berlin und das Umland fast vollständig mit einer Oberleitung elektrifiziert waren, übernahmen E-Loks mit Wendezügen wieder diese Aufgabe. Die beiden Viertelzüge wurden zurückgebaut und als normale Fahrzeuge in die Baureihe 485 eingegliedert. Dabei blieben eine Zeitlang noch Teile der Dieselantriebsanlage im Beiwagen erhalten. Beide Viertel wurden 2006 abgestellt. Im Zuge der S-Bahn-Krise wurde 2012 der Viertelzug 485 114 wieder in Dienst gestellt und auch neu lackiert (rot/gelb). Der Viertelzug 485 115 wurde ebenfalls modernisiert, erhielt aber keine Zulassung mehr. 485 115 wurde daher modernisiert verschrottet. Der Viertelzug 485 114 / 885 114 wurde 2023 außer Dienst gestellt und steht heute als Dauerleihgabe der S-Bahn Berlin im Museum Umformerwerk Löwenberg (Oberhavel)
Duo-S-Bahn 485 114 + 885 114 + 885 115 + 485 115 im Jahre 1994 auf dem Werksgelände von AEG Hennigsdorf
485 114 / 485 115 im S-Bw Friedrichsfelde am 24.06.1995 nach dem Ende des Einsatzes als Duo-S-Bahn Innenaufnahmen des EB 885 114 am 15.12.1994 - Fotos: Olaf Hoell Das wieder rückgebaute Viertel 485 115/885 115 am 27.10.2005 in Berlin-Spandau das rückgebaute Viertel der Duo-S-Bahn 485 114 links: am 11.08.2012 in der
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